Sinfoniekonzert

Samstag, 18. November 2023 20:00 Kultur-&Kongresshaus Aarau

Programm

Solistin: Noemie Hunziker-Wittwer, Klavier

Leitung: Armin Renggli


Joseph Haydn (1732-1809)
Sinfonie Nr. 104 in D-Dur „Londoner“

 

Sergej Rachmaninoff (1873-1943) 
Klavierkonzert Nr. 2 c-Moll op. 18

 

Charles Gounod (1818-1893)    
Marche funèbre d’une marionnette 


Vorverkauf: ab 6. Nov. 2023 in der Buchhandlung Orell Füssli Wirz Aarau, Details hier
Abendkasse: ab 19.15 Uhr

Eintrittspreise: Karten zu Fr. 20.- und Fr. 30.- und Fr. 40.-
Schüler und Studenten die Hälfte, OVA-Coupons gültig


Konzertflyer


Mit Unterstützung von:

  

Die Solistin

Noemie Hunziker-Wittwer, Klavier

Noemie Hunziker, geboren 1995, verbrachte den Grossteil ihrer Jugendzeit in Aarau und schloss 2015 die Matura an der Neuen Kantonsschule Aarau erfolgreich ab. Neben dem Klavierunterricht bei Irene Näf wurde sie in ihrem Maturajahr ins Spitzenförderungsprogramm des Kantons Aargau aufgenommen und konnte sich durch dessen verschiedene Workshops und Konzerte optimal für die Aufnahmeprüfung an eine Musikhochschule vorbereiten. Bereits in dieser Zeit wirkte sie bei unterschiedlichsten musikalischen Projekten mit – sei dies als klassische Pianistin mit Solo-Auftritten oder in verschiedenen Ensembles, aber auch als Singer-Songwriterin, als Querflötistin bei der Stadtmusik Aarau oder als Arrangeurin für die Kadettenmusik Aarau. Für ihre Maturaarbeit komponierte sie die Musik für das Jubiläumstheater der Neuen Kantonsschule und bekam dafür die Bestnote sowie eine Auszeichnung als eine der besten Maturaarbeiten des Jahres. Ihre musikalische Breite zeigt sich auch heute noch, sie ist neben ihren Tätigkeiten als klassische Pianistin auch als Popsängerin und Chorleiterin unterwegs. Während ihrer Studienzeit gab sie diverse Klavier-Rezitals, sei dies zum Beispiel in der Pianolounge Aarau oder an selbst organisierten Konzerten in Aarau, Zürich, Basel oder Bern. Ihre Leidenschaft  liegt in der Klaviermusik der Romantik – speziell beschäftigte sie sich immer wieder mit der Musik russischer Komponisten. Ihr Klavier-Masterprojekt, welches als Videoproduktion auf YouTube zu finden ist, drehte sich rund um die russischen Komponisten Nikolai Medtner und Sergej Rachmaninoff. Diese Musik spielt sie mit besonders viel Leidenschaft und Feuer. Im Juni 2022 hatte sie die Gelegenheit, das 2. Klavierkonzert von Sergej Rachmaninoff in einer Brassband-Fassung aufzuführen. Im Sommer 2020 absolvierte Noemie Hunziker mit Auszeichnung den Master in Musikpädagogik Klavier bei Prof. Karl-Andreas Kolly an der Zürcher Hochschule der Künste. Nach diesem Abschluss begann sie mit dem Master in Schulmusik II, welchen sie 2023 abschloss. Von 2019-2023 unterrichtete sie als Instrumentallehrerin Klavier an der Musikschule Beinwil am See, seit August 2023 ist sie an der Musikschule Küttigen-Biberstein tätig.

Zum Programm

Hoffnung und Licht 


Joseph Haydn: Sinfonie Nr. 104 in D-Dur 

Eine ehrenvolle Einladung 


Diese Sinfonie bildet den Abschluss von Haydns sinfonischem Werk. Geschrieben hat er sie in London für eine Konzertreihe im Jahre 1795. Es war der zweite Aufenthalt in dieser Stadt. Schon beim ersten Mal hatte seine Ankunft grosses Aufsehen erregt und war in den Zeitungen bekannt gemacht worden, wie er in einem Brief nach Wien schrieb. Haydn erhielt die Ehrendoktorwürde der Universität Oxford, konnte an einem Hofball teilnehmen und lernte an einer königlichen Gedenkfeier für Georg Friedrich Händel dessen grosse Oratorien kennen. 

In London stand Haydn ein grösseres Orchester zur Verfügung als in der Heimat. Das wusste er durchaus zu schätzen. 

Die Uraufführung der Sinfonie war sehr erfolgreich, sowohl musikalisch als auch finanziell. Die damalige Presse sprach von Fülle, Reichtum und Erhabenheit der Musik.‹ 4000 Gulden für ein Konzert – das kann man nur in England machen›, stellte Haydn im Tagebuch fest. 

Die wuchtigen Akkorde in der langsamen Einleitung erinnern an feierlichen Ernst und übergeordnete Mächtigkeit des Lebens. Die nahtlose Überleitung ins gesanglich lebendige Allegro führt schnell weg von der Düsternis in eine helle, jubelnde Klangwelt. Nach einem dicht gesetzten Variationensatz mit ausdrucksstarken Molleintrübungen folgt ein Tanzsatz. Hier erfordert das Unerwartete in Betonung, Rhythmus und Tonart Aufmerksamkeit. Das dudelsackartige Motiv und die Melodie des letzten Satzes stammen von einem kroatischen Volkslied. Ob Haydn damit zeigen wollte, dass die Einfachheit auch in der hoch entwickelten Form enthalten ist? 


Sergej Rachmaninoff: Klavierkonzert Nr. 2 in c-Moll

Der dornige Weg zum Erfolg


Sergej Rachmaninoff war beim Abschluss am Konservatorium Moskau noch sehr jung. Für sein Klavierspiel erhielt er Bestnoten. Im folgenden Jahr wurde ihm für die Kompositionsaufgabe, das Schreiben einer Oper, sogar eine Goldmedaille verliehen. Das Werk wurde aufgeführt, erhielt gute Kritiken und viel Anerkennung von der Öffentlichkeit. Der ersten Sinfonie aber, für die er viel Zeit aufgewendet hatte, war kein Erfolg beschieden. Die Kritik fand nur vernichtende Worte. Auch beim Publikum fiel das Werk durch. Dadurch geriet Rachmaninoff in eine tiefe Krise. Er komponierte nicht mehr, sondern konzentrierte sich auf seine Karriere als Pianist und Dirigent. Dabei versprach er, ein neues Klavierkonzert zu schreiben, scheiterte aber an seiner Schreibblockade. Mit der Unterstützung des Psychiaters Dr. Nikolai Dahl gelang es, die Selbstzweifel zu überwinden. Der langersehnte Erfolg trat mit der 2. Aufführung des Konzertes in Moskau ein. Heute zählt es zu den beliebtesten Solokonzerten überhaupt. 

Eine spätromantische Harmonik, lyrisches Empfinden und melodischer Ausdruck prägen das ganze Werk. Nach den einleitenden Akkorden spielt das Klavier selten solistisch. Es ist oft eingebettet in den Orchesterklang, der vorwiegend von den Streichern und Holzbläsern dominiert wird. Die Klangbalance ist neben der technischen Brillanz eine Herausforderung für den Solopart und das Orchester. 


Charles Gounod: Marche funèbre d’une marionette

Die Kraft des Humors


Mit dem ‹Marche funèbre d’une marionnette› schrieb Charles Gounod einen Trauermarsch, der mit der Verwendung von Marionetten als Akteure nur parodistisch und ironisch gemeint sein kann.